Willkommen bei Karin Streicher und Markus Schildhauer

Internet und Strom in Kamerun – Achtung – Ironie!

Als wir das letzte Mal in Deutschland für 20 Minuten den Strom abgestellt bekamen, haben die Stadtwerke wochenlang vorher das schon angekündigt. Die Absperrung dauerte dann nicht mal die 20 Minuten. Hier in Kamerun erleben wir quasi täglich Strom und Wasserabschaltungen. Man versucht sich so weit wie möglich zu schützen, also im Foyer du Marin haben wir einen 10.000 Liter Wassertank, einen großen Stromgenerator und dennoch nervt est. Die Menschen, die hier leben haben das oft nicht. Ebenso die Stabilität und Geschwindigkeit vom Internet – zumindest lernt man hier Geduld zu haben und unser doch oft so beschimpftes System in Deutschland weitaus interessanter zu finden. Wenns mal nicht mehr geht, schauen wir uns den Sonnenuntergang am Mont Kamerun (Bild) an und denken uns die folgenden Zeilen:

Ach, Kamerun, das Land der endlosen Abenteuer – vor allem, wenn es um Strom und Internet geht. Hier ist jeder Tag eine Reise ins Unbekannte, ein Spiel des Zufalls, bei dem die Frage „Werde ich heute arbeiten können?“ zu einem spannenden Glücksspiel wird.

Stromausfälle sind hier so regelmäßig wie der Sonnenuntergang. Es ist fast so, als hätte sich der Staat entschieden, eine Art Fitnessprogramm für die Bürger zu initiieren: Ständiges Aufstehen und Durch-die-Dunkelheit-Tasten, um den Schalter wieder zu finden, lässt die Kalorien nur so verbrennen. Ein echtes Highlight im täglichen Workout!

Und dann haben wir das Internet, dieses faszinierende Phänomen, das scheinbar nur zu existieren scheint, wenn es gerade Lust dazu hat. Wenn man versucht, eine E-Mail zu verschicken oder eine wichtige Videokonferenz zu führen, fühlt es sich an, als ob das Internet einen persönlichen Rachefeldzug gegen einen führt. Es ist fast so, als ob die Server in Kamerun sich im Streik befinden und nur dann arbeiten, wenn sie Lust haben – was selten der Fall ist.

Aber hey, warum sollte der Staat etwas unternehmen, um diese Situation zu verbessern? Schließlich gibt es doch nichts Schöneres, als mitten in einem wichtigen Projekt von der Außenwelt abgeschnitten zu werden, oder? Es ist wie eine ungewollte Auszeit, eine erzwungene Meditation, bei der man lernt, Geduld zu üben und innere Ruhe zu bewahren – besonders wenn man kurz davor ist, seinen Computer aus dem Fenster zu werfen.

Vielleicht sollte Kamerun sich einen neuen Slogan zulegen: „Kamerun – wo das Arbeiten zum Abenteuer wird und die Technologie immer für eine Überraschung gut ist!“ Oder noch besser: „Willkommen in Kamerun, dem Land der ungeplanten Digitalen Detox-Kuren!“