Willkommen bei Karin Streicher und Markus Schildhauer

Eigentlich nicht viel passiert

Der heutige Tag sollte den Behörden gewidmet sein. Nachdem wir nun 4 Feiertage hatten, an denen alles zu war, gab es heute Einiges zu machen. In Deutschland würde das Minuten dauern – hier den ganzen Tag:

Die Kreditkarte wurde vor gut 1 Woche von einem Geldautomat verschluckt. Heute mal wieder in der Hotline angerufen. Da es sich um ein Gebäude im Umbau handelt, wird aber der Geldautomat (seit dem gesperrt) nicht ausgeleert, bzw. bedient. Nach einigem Hin und Her, einer Übersetzung eines zufällig Anwesenden stellte sich heraus, dass der Automat noch weitere 10 Tage gesperrt ist, bevor die Bank ihr Gebäude wieder aufmacht – also so lange auch kein Zugang zum Automaten. Zur Sicherheit sind wir aber dann noch dort hingefahren und haben mit dem Pförtner gesprochen. Dieser erinnerte sich an mich und sagte, dass er mich natürlich anrufen würde, wenn jemand den Automaten leeren sollte – Inschallah!

Dann weiter zur Shipping-Agentur, denn unser Umzug ist am Samstag im Hafen angekommen. Nachdem wir dort einen größeren Formularkrieg beendet hatten, hielt ich schon einmal die bill of lading (also das Papier mit dem ich die Sachen später vielleicht bekomme) in der Hand, doch sagte die Agentur gleich, dass aufgrund der Feiertage erst frühestens Samstag alles ausgeladen ist. Wir aber für den Zoll uns schon mal kümmern können.

Nun ist das mit dem Zoll nicht so einfach. Wir haben ja nur ein Touristenvisum und keine besonderen Rechte. Man kann einen Agenten beauftragen, doch dann muss man mit einem amtlich zugelassenen Dolmetscher erst einmal zu einem Notar, damit die Vollmacht gemacht werden kann. Alternativ dazu gehe ich mit dem Agenten zum Zoll, was auch am Samstag passieren soll. Dazu benötigt man aber eine temporäre Genehmigung für den Hafen. Diese galt es anschließend zu beantragen. Also ab zur Hafenbehörde. Antrag im 1. Stock. Vor dem Antragsschalter eine Menschentraube, doch mein Helfer geht einfach nach vorne und holt sich das Formular. Antrag ausfüllen, Fotokopien erstellen. Diese gibt es in einem kleinen Kabuff vor der Tür. Davor ein großes Gitter, dahinter eine Frau, die die ihr entgegegestreckten Formulare, Pässe etc entgegen nimmt. Wie sie das auswählt ist nicht nachvollziehbar, zumal ja ungefähr 10 Leute gleichzeitig da was hinhalten.

Danach zurück. Am Schalter fehlt ein Kugelschreiber – blos gut, dass ich welche in der Tasche habe. Natürlich können sie ihn behalten…. Bearbeitung. Runter ins Erdgeschoss, in das Zimmer eines wichtigen Mannes, der mustert uns und unterschreibt ein Formular. Ich denke blauäugig – fertig. Denkste! Jetzt gehts erst richtig los, Polizei, Fremdenpolizei, Geheimpolizei, noch irgend ein Amt muss nun auf einem Laufzettel abgearbeitet werden. 2 Stunden später haben wir schon nahezu alle Punkte fertig. Ich warte im Vorrau, da spricht mich ein Mensch aus der Botschaft von Niger an – er wartet erst 2 Tage auf seine Papiere, damit er ein Botschaftsauto aus dem Hafen holen kann. Das macht richtig Hoffnung! Ein anderer wichtiger Mensch entscheidet nun, dass die Genehmigung 3 Tage gilt. Nettes zulächeln hilft…

Wieder zurück zur Antragsstelle, Abgabe aller Formulare. Nach angemessener Wartezeit habe ich schon die Genehmigung (ein in Plastik eingeschweisstes Papier – siehe Bild) in der Hand! Toll, wie man so einen Tag verbringen kann….

Die nächste Etappe wird dann am Samstag sein – Zoll und Hafen. Zumindest bringt das mir den ersten Besuch im Hafen. Man muss einfach das Positive sehen!

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