Willkommen bei Karin Streicher und Markus Schildhauer

Visum erhalten!

Gestern waren wir schon ziemlich früh auf den Beinen. Die Ägypter stehen wohl nicht so gerne früh auf und wir nutzen dann immer die Möglichkeiten, vor Allem, wenn es um Ämter, oder Banken geht, denn die machen bereits um 8 auf. (Zu Ladenöffnungszeiten kommt später in diesem Artikel was)

Ziel war es, unser bisheriges 30 Tagesvisum zumindest mal so zu verlängern, dass wir mit der Botschaft und dem Auswärtigen Amt unseren zukünftigen Status regeln können, ohne im Land Probleme zu haben. Als Lösung bot sich ein 6-Monats Touristenvisum an. Unser ägyptischer Helfer hatte bereits sich am vergangenen Samstag bei der entsprechenden Sachbearbeiterin informiert und so gingen wir frohen Mutes in das Ausländeramt. Dort angekommen standen die Massen vor den Schaltern. Glasverschirmte Büroräume mit einem kleinen Fenster, damit man da Anträge etc. hinein geben kann.

Wir drängten uns durch die Massen bis ganz am Ende ein Schalter war, der offensichtlich aber auch von vielen Menschen umstellt war. Yussif (der Helfer) ging aber einfach an denen vorbei, sprach kurz mit der Sachbearbeiterin und wir gingen erst einmal Formulare kaufen, dann Briefmarken für die Formulare und letztendlich auch noch Fotokopien von unseren Pässen machen. Alles wurde abgegeben, 200 Pfund Gebühr bezahlt und wir mussten dann noch kurz zum Chef der Abteilung, damit er die Genehmigung der Annahme der Anträge unterzeichnete. Nun sagte die Dame, dass wir 1 Stunde warten sollten.

Diese Stunde wollten wir nutzen um einen Kaffee zu trinken. In einer schönen Rösterei, die auch schon die Türen offen hatte, roch es sehr gut heraus. Doch sagten die, dass sie ja nicht vor 11 anfangen werden zu arbeiten – da könnte ja jeder kommen. Wer will schon Kaffee um 10? Wir mussten eh weiter, denn wir brauchten noch „Bearbeitungsbeschleuniger“. Geld dürfen die Sachbearbeiter ja nicht nehmen, aber sie freuen sich immer über Büromaterial, wie Stifte. Diese besonders zum Schulbeginn (der just an diesem Tag war), da ja die Kinder auch ausgestattet wurde. Also nichts wie in den Schreibwarengrosshandel, für 60 Pfund (ca. 6 Euro) ne Menge Stifte gekauft und rein in einen neutralen Plastikbeute.

Zurück im Amt (man muss sich das nicht so, wie bei uns vorstellen!) stapelten sich auf den Schreibtischen hinter den Schaltern bergeweise die Anträge. Wer die jemals ablegt, oder was damit passiert, fragt man sich ja. Gut in unserer Ecke standen noch eine Menge Irakis und Syrier, die im Moment das Leben in Ägypten vorziehen. Nach einer weiteren Wartezeit und ein bisschen schwitzen hatten wir dann unsere Pässe mit dem Visum für die nächsten 6 Monate in der Hand. Wie sagt man hier – Alhamdulila!

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